„How to Männer-Event“ – Warum eigentlich?! oder: Kraftquelle Männer-Rudel!

„Dieser Aritkel beleuchtet die Wichtigkeit von Männer-Events. Du möchtest direkt den Leitfaden?
Hier kannst Du das PDF herunterladen,

Wo sind die echten Männer hin? Wie wird ein Mann zum Mann?

In unserer Gesellschaft wird ein Junge in den ersten 15 Jahren überwiegend von seiner Mutter,
dann Erzieherinnen und später Lehrerinnen ins Leben begleitet. Männer haben zwar immer mehr
Präsenz in der Familie, dennoch ist der in Fremdbetreuung verbrachte Anteil an Lebenszeit von
Kindern in unserer Gesellschaft sehr hoch. Besonders hier sind Männer selten zu finden. In dieser
frühen Phase des Lebens findet die meiste Entwicklung statt. Hier wird die Basis für ein Leben als
Mensch in der Gesellschaft gelegt. Je nach dem, welche Erfahrungen ein Kind in dieser Phase
macht, wird sein Selbstbild, seine Identität genährt und geprägt.

Gesellschaftliche Erwartungen und das enge Korsett der Männlichkeit

Und weil Jungen in dieser Phase des Lebens natürlicherweise viel ausprobieren, was mit ihren
Kräften und mit ihrer Körperlichkeit zu tun hat (laufen, klettern, springen, raufen, kämpfen, werfen,
schlagen, brechen…), weil Jungen einen starken Forschergeist in sich tragen und alles
untersuchen und verstehen wollen und aufgrund ihrer brennenden Neugier auch vor Nachbars
Garten und sonstigen Regeln und Grenzen nicht Halt machen, werden sie in dieser Phase ihres
Lebens auch am häufigsten mit ihrer Umwelt anecken.
Sie werden im Vergleich zu Mädchen viel häufiger gemaßregelt und sanktioniert, weil sie in den
vorwiegend von Frauen gestalteten Lebens- und Lernräumen zu wenig in ihrem Naturell
berücksichtigt werden. In den pädagogisch künstlich geschaffenen „Erfahrungsräumen“ und
„Lerngelegenheiten“ können die Jungen gar nicht anders, denn als zu laut, zu unruhig, zu grob
und zu wild wahrgenommen zu werden, wenn sie sich ihrer natürlichen Veranlagung entsprechend
verhalten und entfalten wollen. Dabei wird übersehen, dass dieses Urteil über Jungen, „immer zu
viel, nicht genug und insgesamt nicht richtig zu sein“, eigentlich als eine Kritik an den
Rahmenbedingungen des Betreuungs- und Bildungssystems verstanden werden müsste, dass
nämlich dieses einengende Umfeld, in das sie ab Schulreife sogar hineingezwungen werden, viel
zu wenig und das Falsche bieten!


Hier entlarvt sich eine die Systemstrukturen hervorbringende Haltung: Nicht die Strukturen werden
so gestaltet, damit sie der natürlichen, individuellen Potentialentfaltung optimal dienen, sondern
so, damit nicht nur die Jungen, sondern alle Kinder sich optimal anpassen, um den vor allem
wirtschaftlichen Anforderungen zu genügen. In der Wirtschaft nennt man die Menschen, die in
einem Unternehmen arbeiten, „human ressources“ oder Humankapital, was im Sinne der eben
genannten Haltung nur konsequent ist, dennoch sich selbst in seiner kalten, rein materialistisch
und unmenschlich ausgerichteten Haltung offenbart.
Wenn Jungen also einfach nur ganz normal sie selbst sind und sich ihrer natürlichen Veranlagung
entsprechend verhalten, werden sie häufig Erfahrungen machen, die ihr Selbstbild auf eine ihre
wahre Potentialentfaltung stark einschränkende Weise prägen und noch fatalere Folgen haben
können: In diesen ersten Entwicklungsjahren bilden Kinder Überzeugungen und Glaubenssätze
über sich selbst aus, die zuweilen ein Leben lang starken Einfluss auf ihr Verhalten und Handeln
und damit auf ihr ganzes Leben haben.
Nicht nur durch meine eigenen Krisen und die Erfahrung aus bald 9 Jahren Prozessarbeit mit
Männern in „Dynamischen Männerkreisen“, sondern auch durch mein Studium der
psychologischen Literatur musste ich erkennen, wie stark und unerbittlich die in der Kindheit
geprägten Überzeugungen alles im Leben bestimmen. Wo es um typische Herausforderungen von
Männern geht, die erschreckend häufig zu Überforderung, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Angst
führen und durch ungeeignete Bewältigungsstrategien, wie Verdrängung und Kompensation,
handfeste, viel zu oft existentielle Krisen mit pathologischen Zuständen hervorbringen, trifft man
überwiegend auf dieselben ursächlichen Glaubenssätze, wie z.B.: „Ich bin nicht gut genug!“, „Ich
muss mir meine Existenzberechtigung erst durch Leistung verdienen!“, „Ich bin es nicht wert!“,
„Ich bin nicht liebenswert!“

Männlichkeit und Kompensation – Zwischen Alkohol und Extremsport

Schaut man sich die Männerwelt an, die noch auf Kompensationsstrategien setzt, haben
Unternehmungen unter Männern bezeichnenderweise meist mit Alkohol zu tun. Zusätzlich kann
man fast immer etwas Rohes, Ungehobeltes, Krasses oder Abenteuerliches feststellen, das einen
Kick verspricht und nicht selten mit erhöhten Risiken verbunden ist. Diese oft auch gesundheits-
oder gar lebensgefährdende Freizeitgestaltung ist gesellschaftlich nur so lange toleriert, wie der
Mann noch in der Lage ist, im Anschluss wieder in einen normalen, geregelten Alltag
zurückzukehren und hier in seinen verschiedenen Rollen zu funktionieren und entsprechend
Leistung zu bringen. Auch harmlosere Aktivitäten unter Männern haben fast immer mit
kontrollierter Gefahr, mit Motoren, mit Körperlichkeit, mit Skill, Fleisch oder besonderem
Equipment zu tun und zeigen in ihrem Charakter deutlich, dass es sich um ein Ereignis zur
„Selbstbestätigung“ und eindeutig um ein Männer- und nicht um ein Frauen-Event handelt.
Männer führen alle Statistiken an, in denen es genau darum geht: Um Krasses, Körperliches,
Rohes und Wildes, also allgemein um das Ausloten und auch Überschreiten von Regeln und
Grenzen und leider auch da, wo es um seelischen Schmerz, um Scham und Scheitern geht und
die Hilflosigkeit damit in Sucht, Burnout, Depression oder im schlimmsten Fall in den Suizid führt.
Alkohol, Ablenkung, Körperlichkeit, Extremsport und die Bereitschaft, Risiken einzugehen deuten
allesamt daraufhin, dass Männern in den gesellschaftlich üblichen Kontexten, in denen sie ihre
Rollen erfüllen, nicht erlaubt ist, ganz sie selbst zu sein und vor allem nicht, ihren Gefühlen
authentischen Ausdruck zu verleihen. Dies führt dazu, dass Männer sich nicht nur von ihren
Gefühlen isolieren, sondern damit auch in einen Abstand zu sich selbst treten. Sie können sich
dann nicht mehr mit dem identifizieren und als das empfinden, was sie wahrhaftig sind, sondern
nur noch mit dem, was sie haben und was sie als Mann auszeichnet: „Meine Frau, mein Haus,
mein Boot!“ Geht dann eine Beziehung in die Brüche, ihr Unternehmen insolvent oder ereilt sie
eine schwere Krankheit, bricht ihr Leben zusammen!

„Jede Gefühlsäußerung eines Mannes braucht zwingend eine starke Ursache. „

Was in psychischer Hinsicht allen diesen Aktivitäten gemeinsam ist, ist der gesellschaftlich
akzeptierte, typisch maskuline Gefühlsausdruck, der sich jedoch meist auf ein stark reduziertes
Gefühlsspektrum beschränkt und erst durch einen adäquaten Kontext legitimiert ist: Jede
Gefühlsäußerung eines Mannes braucht zwingend eine starke Ursache. Wenn etwas besonders
laut, stark oder krass ist, darf der Mann Überraschtheit, Staunen und Bewunderung zeigen, wenn
etwas auf der Kippe steht, beispielsweise ein Sieg der eigenen Mannschaft, der Erfolg bei einer
schwierigen Herausforderung o. ä., darf Mann mitfiebern, anfeuern und vielleicht auch ein wenig
bangen und dies auch entsprechend durch Rufe, Brüllen, Singen oder explizite Ausrufe zum
Ausdruck bringen. Auch körperlicher Schmerz bei Unfällen ist bei entsprechender Schwere
gesellschaftlich akzeptiert. Wenn ein Mann jedoch traurig ist, muss der Verlust entsprechend groß
sein, wenn der Mann nicht als Memme, Softie oder Pussy bezeichnet werden will. Und egal, wie
„passend“ eine Ursache zum Gefühlsausdruck eines Mannes ist, je „cooler“, gelassener, gefasster
und kontrollierter, also gefühlloser ein Mann reagiert, umso männlicher wird er wahrgenommen
und unbewusst eingestuft.

Auf der Suche nach authentischer Männlichkeit


Oft höre ich von Frauen die Frage, wo denn eigentlich die echten Männer geblieben sind? Was
meinen sie damit? Was vermissen sie? Liest man sich ein wenig in die Literatur zu Männlichkeit
hinein, begegnet man Begriffen, wie „Archetypen“, „Heldenreise“ und „Initiation“, die im
Mainstream – vor allem aber als konkrete Erfahrungen in den Männerbiografien – fast völlig
verloren gegangen sind. Man erfährt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den Begriffen
„Nice Guy“, „Friend Zone“ und „Frauenversteher“ und dass alles irgendwie mit „Vaterhunger“
oder „Mutterwunde“ zu tun hat und sich insgesamt und ursächlich um Entwicklungstraumata
handelt, die die meisten Biografien – nicht nur von Männern – prägen. Man lernt schnell, dass die
Ursachen von Kriegen und zwischenmenschlichen Problemen, unter denen die ganze Welt und
alle leiden, fast immer in der unaufgelösten, seelischen Vergangenheit der am jeweiligen Konflikt
beteiligten Menschen zu finden sind. Man könnte meinen, es seien alles nur „Sandkastenkämpfe“
von Kindern in Erwachsenenkörpern, die Eimer, Schaufel und kindliche Muskelkraft inzwischen
nur mit schwerem Geschütz, Steuergeld und Macht ersetzt haben.
Wie auch immer stimmig oder unstimmig diese stereotypisierte Beschreibung „typisch
männlichen“ Verhaltens auch sein mag, in jedem Fall sind Männer ganz anders bei sich, irgendwie
natürlicher und authentischer, wenn sie unter sich sind!
Auch, was „Maskulinität“ oder auch allgemein „das Mannsein“ eigentlich ist – oder auch, wie man
individuell gesund und integer als Mann leben kann – lässt sich am besten unter Männern
erforschen und erleben! Wenn man gar „zu sich selbst finden“ will, behaupte ich aus Erfahrung in
den Männerkreisen, dass wesentliche Erfahrungs- und Erkenntnisschritte auf diesem Weg nur
unter Männern möglich sind!
In einer Zeit, in der viele alte Selbstverständlichkeiten typisch männlichen Verhaltens und Seins –
teilweise mit Recht – im besten Fall toleriert werden und man medial schnell den Begriff von
„toxischem Verhalten“ findet, wenn es um Männlichkeit geht, sind wir Männer dringend
aufgerufen, das Mannsein neu und im Sinne eines würdigen, authentischen Miteinanders in einer
friedlichen Welt zu kultivieren, wenn wir die Entwicklung nicht tatenlos anderen oder den
„Umständen“ überlassen wollen!
Viele Männer erkennen auf diesem Weg zu sich selbst schnell die „Angst vor Zurückweisung“ als
Ursache dafür, dass sie immer so lieb und nett versuchten, es allen recht zu machen, während sie
sich selbst dabei verloren. Oder sie entdecken andere Glaubenssätze, die Ursache ihres
selbstzerstörerischen Handelns zugunsten von Karriere, vermeintlicher Anerkennung und
Zugehörigkeit waren, wie z.B. die innere Überzeugung, nie gut genug zu sein. Dies hält jedoch die
meisten Männer davon ab, ihren klaren Standpunkt, ein klares Ja oder auch Nein auszusprechen,
wenn sie damit entgegen des allgemeinen Konsens‘ allein stehen. Der Glaubenssatz, nicht gut
genug zu sein, nährt diese Angst und die unterschwellige oder offensichtliche Bedürftigkeit nach
Aufmerksamkeit, Anerkennung oder gar Liebe und hält sie davon ab, das Risiko einer
Zurückweisung oder eines Ausgestoßenwerdens einzugehen. Sie halten lieber an einem
konsensfähigen „Nice-Guy-Verhalten“ fest, das ihnen möglichst wenig Konflikte einbringt.
Männer können sich einen Erfahrungsraum schaffen, der echte und authentische Begegnung,
wirkliche Verbundenheit und tiefe Freundschaften hervorbringt. Vor allem aber kann eine sich
gegenseitig würdigende Männergemeinschaft nicht nur nachreifen lassen, was in der Kindheit
verpasst wurde, sondern nachhaltige Heilung alter Wunden ermöglichen!

maennerevent, männerkreis
Männerkreis ©MALEvolution

Die Kraft der Männerkreise – Einen neuen Weg gehen


Wenn es um die Planung und Umsetzung von Männer-Events geht, die ein Männerherz nachhaltig
nähren und den Mann in seine männliche Ur-Kraft und Authentizität bringen – wenn sie also nicht
lediglich dazu dienen sollen, die „Last und den Mangel im Alltag“ zu kompensieren und „Druck
abzulassen“ – möchte ich zum Abschluss noch vier der stärksten mir bekannten Strategien
überhaupt benennen und dich einladen, sie in deiner Planung deiner Unternehmungen zu
berücksichtigen: Die Askese, die Herausforderung, die Offenbarung und die würdigende
Zeugenschaft!
Die Askese – also der Verzicht auf „üppig Nährendes“ von außen (Nahrung, Alkohol), Komfort –
hilft dabei, endlich die „Nabelschnur“ zu kappen und in die Selbstverantwortung, Selbstfürsorge
und Selbstliebe zu kommen.
Die Herausforderung konfrontiert dich mit der Angst und bringt mit anderen ausgelösten Gefühlen
dein authentisches Selbst hervor, das dich, gestärkt durch die Männergemeinschaft, nicht
ausweichen lässt, sondern durch die „Gefahrenzone“ hindurchträgt. Du erlebst dich neu, kraftvoll,
mutig und vital.
Die authentische Offenbarung dessen, was in dir während und nach dem gemeinsamen Event
lebendig ist, hilft, dich selbst in deiner Echtheit mit allen Facetten und Gefühlen zu erlauben und
anzuerkennen und lässt dich erinnern, wer du in deinem wahren Potential wirklich bist. Auf der
Suche nach deinem wahren Sinn und Warum im Leben, ist die Offenbarung der inneren Wahrheit
von unschätzbarem Wert.
Die würdigende Bezeugung deiner Offenbarung durch authentische, dich in deinem Sein
vollumfänglich erlaubende Männer im Kreis, nähren dein Selbstwertgefühl und stärken dein
Rückgrat! Alte, deinen empfundenen Mangel bestätigende Glaubenssätze können so gewandelt
werden. Die so mit den Männern gemachten Referenzerfahrungen sind sehr nachhaltig und
stärken deine Männlichkeit, die dir echtes Charisma verleiht.
Viel Spaß beim Planen und Erleben deines nächsten, unvergesslichen „Männer-Events“ wünscht
dir im Namen der MALEvolution,
Dein Ansgar

Wenn DU bereit bist, echte, authentische Männererfahrungen zu schaffen, dann nutze unseren Leitfaden für die Organisation kraftvoller Männerevents. Hier findest Du alles für die Planung und Umsetzung inspirierender Treffen, die echte Verbundenheit und Wachstum fördern.

Lade Dir hier den Leitfaden zur Organsiation Deines Männerevents als PDF herunter:

Über den Autor
  • Ansgar Schmitz ist Vater von fünf Kindern, Sportlehrer, Erlebnispädagoge und seit 9 Jahren in der Jungen- und Männerarbeit aktiv. Nach einer schweren Krise durchlief er das Herzenskrieger-Training, sprengte nicht lange danach weitere Ketten bei John Aigner und gründete vor 8 Jahren die Moormänner und den Nordkreis, zwei regelmäßige dynamische Männergruppen. Naturpädagogische Boys-Camps, sowie das Erleben der Jungen in der Schule machten ihm deutlich: Es gibt eine starke Sehnsucht, ja einen verdammten Hunger nach präsenten, authentischen Männern seitens der Jungen! Immer schon interessierte ihn der Mensch und seine Entwicklung und zwangsläufig zog ihn das autodidaktische Studium psychologischer und sozialer Zusammenhänge und Dynamiken, insbesondere die Traumaforschung immer wieder an. https://insideman.de

Teilen auf

Ähnliche Beiträge