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Erektion, Testosteron und Männergesundheit

Männer, die eine Erektionsstörung beklagen, weisen gehäuft gleichzeitig einen niedrigen Testosteronspiegel (männliches Geschlechtshormon) auf. Nicht selten finden sich dann auch weitere Erkrankungen, wie Fettstoffwechselstörungen und Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit). 

Bemerkenswert ist, dass sogar bereits Vorstufen der Zuckerkrankheit (Prädiabetes) gehäuft mit einem relativ niedrigen Testosteronspiegel einhergehen. 

Es ist bekannt, dass Wechselwirkungen zwischen Testosteronhaushalt und Stoffwechsel bestehen und dass Veränderungen dabei häufig miteinander Hand in Hand einhergehen. 

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, zum Beispiel durch eine Anpassung des erniedrigten Testosteronwertes auf ein höheres Niveau, die Entwicklung eines Prädiabetes zum voll ausgeprägten Krankheitsbild der Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus) mit all den negativen Folgen wie einem erhöhten Herzinfarktrisiko, Wundheilungsstörungen und Erektionsstörungen, zu verhindern.

Die Behandlung einessolchen relativen Testosteronmangels sollte dabei immer zum Ziel haben, zunächst die körpereigene  Hormonproduktion anzukurbeln. Von einem relativen Testosteronmangel wird gesprochen, wenn der Wert zwar noch im Normwertebereich liegt, sich hier aber auf einem niedrigen Niveau befindet.

Die Verbesserung der körpereigenen Synthese von Testosteron gelingt  nachweislich durch Bewegungsprogramme. So führen Sport und eine Ernährungsanpassung zu einer Gewichtsreduktion einerseits und über die dadurch im Hodengewebe angeregte Testosteronproduktion zu einem im Blut messbaren Anstieg andererseits. 

In der Folge kann der Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst werden. Weitere erfreuliche Wirkungen sind zu verzeichnen, so kann beispielsweise auch die Erektionsfähigkeit wieder an Qualität dazugewinnen.

Studien weisen diese Effekte unabhängig vom Alter der Probanden nach, so dass es grundsätzlich in jedem Alter eine gute Idee ist, mit so einer lebensverändernden Maßnahme zu beginnen.

Gelegentlich wird bei den Männern, die wegen einer Erektionsstörung vorstellig werden, ein absoluter Testosteronmagel (Hypogonadismus) aufgedeckt, bei dem der Testosteronwert im Blut einen notwendigen Mindestwert unterschreitet. 

Erst wenn ein laborchemisch nachgewiesener absoluter Testosteronmangel (Hypogonadismus) vorliegt, sollten die oben genannten Maßnahmen von einer leitliniengerechten Testosteronbehandlung (Substitutionstherapie) begleitet werden, um negative Folgen für die Gesundheit zu vermeiden. 

So eine Behandlung muss allerdings ärztlich durchgeführt und begleitet werden.

Mehrere Studien belegen, dass eine erfolgreiche Testosteronsubstitution bei symptomatischem Hypogonadismus das Risiko für Stoffwechselstörungen und Herzkreislauferkrankungen reduzieren kann.

Im Rahmen der verantwortungsbewussten Gesundheits-Selbstfürsorge des Mannes lohnt sich also neben den üblichen Vorsorgeuntersuchungen auch immer mal wieder ein Blick auf den eigenen Testosteronspiegel.

Dr. med. Dietmar Betz

 [Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit]

Über den Autor
  • Dr. med. Dietmar Betz

    Dr. Betz ist Humanmediziner und Facharzt für Urologie. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema Männergesundheit.

    Zusatzqualifikationen in den Gebieten Andrologie, Sportmedizin, Palliativmedizin und Psychotherapie verhelfen ihm dazu, seine Patienten aus der Perspektive eines integrativ denkenden Mediziners zu betrachten.

    Eine Herzensangelegenheit sind ihm hierbei die Zusammenhänge von männlicher Persönlichkeitsentwicklung und deren Einfluss auf die Gesundheit. Neben seiner Tätigkeit als Arzt bietet er zu diesem Themenbereich Männersprechstunden an.

    Er ist in national und international tätigen Männergruppen vernetzt und fungiert dort als Berater und Vortragender.

    mission-manneskraft.de

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